Ist das Arbeitszeitgesetz noch aktuell?
Datum: 20.04.2023 19:00 - 22:00
Datum und Zeit
20.04.2023
19:00 - 22:00
Veranstaltungsort
Trachtenheim Königsrbunn
Donauwörtherstraße 46
86343 Königsbrunn
Beschreibung
Dass eine Entgrenzung der Arbeitszeit nicht nur seelische, sondern auch körperliche Gesundheitsschäden bei den Beschäftigten bewirken kann, hat erst vor kurzem eine OECD-Studie wieder offengelegt. Besonders im Rahmen der zunehmenden mobilen Arbeit ist die Regulierung von Arbeitszeit sowie deren Dokumentation daher äußerst wichtig – und bräuchte an einigen Stellen wesentlich konkretere Vorgaben.
Während konservative und liberale Parteien mehr Flexibilität für Unternehmen erwirken wollen, verweisen der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften einerseits auf die zahlreichen bestehenden Ausnahmeregelungen – 12-Stunden Schichten in der Pflege und in der Medizin sind hier nur Extrembeispiele – und bekräftigen andererseits die wachsende betriebliche und politische Forderung nach einer Zeitsouveränität, welche die Interessen und Ideen der Beschäftigten verwirklicht.
Wohl um Probleme gerade in der Pflege und der Medizin zu lösen, sah sich Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf auf der Sozialmesse „Consozial“ veranlasst, „eine längere Arbeitszeit an einzelnen Tagen bis zu 12 Stunden und eine Wochenarbeitszeit von 48 Stunden“ zu diskutieren – flexibel und auf freiwilliger Basis der Beschäftigten.
Die AWO Bayern, einer der größten Arbeitgeber in der Sozialwirtschaft Bayerns, widersprach umgehend und forderte, dass stattdessen gerade in diesen Berufszweigen die Attraktivität erhöht werden müsse, um den Mangel an Fachkräften zu stoppen. Ein Weg dahin sei die 35 Stunden Woche bei vollem Lohnausgleich. Damit könne der immer häufigere Ausstieg aus dem überlasteten Berufsalltag sowie der Gefahr eines Burnouts entgegenwirkt werden.
Zur Diskussion dieses Spannungsfeldes mit dem Jugendsekretär des DGB Schwaben, Frederik Hintermayr, laden die AfA Königsbrunn und deren Vorsitzende Peter Heinze und Franz Nerb herzlich ein.