Datum

19.03.2024

Antrag

1. Die Verwaltung wird beauftragt, den Bestand an geförderten Wohnungen im Stadtgebiet zu ermitteln, insbesondere im Hinblick auf Größe und Belegung der vorhandenen geförderten Wohnungen sowie im Hinblick auf Restlaufzeiten des geförderten Wohnungsbestandes.
2. Die Verwaltung wird weiter beauftragt, den zukünftigen Bedarf an „bezahlbarem“ Wohnraum anhand von verfügbaren Statistiken und Prognosen sowie der Warteliste der Städtischen Wohnbaugesellschaft abzuschätzen. Das Ergebnis dieser Abschätzung ist dem Rat transparent und nachvollziehbar vor zu stellen.
3. Die Verwaltung entwickelt ein Konzept zur zügigen und kostengünstigen Erstellung benötigter Wohnungen (und Wohnformen) gemäß des Ergebnisses zu 2., unter Einbeziehung der Ressourcen der Stadt Königsbrunn, aber auch privater (spezialisierter) wohnungswirtschaftlicher Akteure vor und bringt dies zur Abstimmung in den Stadtrat ein.

Begründung

Zu 1. Bereits seit März 2023 haben alle Versuche, eine qualifizierte Aussage über die vorhandenen Wohnungen in Sozialbindung und deren Bindungsfristen im Stadtgebiet Königsbrunn keine Ergebnisse gebracht. Das Landratsamt sah sich bisher nicht im Stande, trotz der Unterstützung unserer Anfrage durch die Leiterin des Ordnungsamts Frau Buchler und zuletzt auch durch Herrn Bürgermeister Feigl, die erforderlichen Zahlen zu liefern. Den Status Quo zu kennen, um daraus den Handlungsbedarf für die Zukunft abschätzen und Handlungsweisen ableiten zu können, ist jedoch elementar für unsere Kommune.
Zu 2. Es liegen sehr klare Erkenntnisse frei verfügbar vor, wie sich der (Miet-)Wohnungsmarkt die kommenden Jahre entwickeln wird und welche Probleme heutige, aber auch zukünftige Entwicklungen für Königsbrunnerinnen und Königsbrunner mit niedrigem und mittlerem Einkommen nach sich ziehen werden. Viele Königsbrunner:innen müssen heute schon bei Wohnungswechsel nicht selten auch den Wohnort wechseln, aus Königsbrunn fortziehen, da das Wohnungsangebot vor Ort nicht ausreichend ist bzw. Mieten bei Neuanmietung nicht mehr von den Wohnungssuchenden bezahlt werden können. Dieser Entwicklung kann nur mit einem umfassenden Konzept begegnet werden.
Zu 3. Andere Kommunen machen es vor, wie schnell und qualitätsvoll Wohnraum geschaffen werden kann. Wenn wir uns auf den Weg machen, Best-Practice Beispielen zu folgen, sowie etablierte Akteure des geförderten Wohnungsbaus mit einzubeziehen, profitiert hiervon die gesamte Stadtgesellschaft und wir, der Stadtrat, haben einen Leitfaden an der Hand, der klar die einzelnen Schritte hin zum Heimaterhalt für viele Königsbrunner:innen vorgibt und kontrollier- sowie vollziehbar macht.